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Dringlichste Aufgabe der neuen Vorstandschaft war es, das Feuerwehrgerätehaus, das ein sinnloser Bombenabwurf im Februar 1944 stark beschädigt hatte, zu renovieren. Es wurde zunächst im Jahr 1947 behelfsmäßig erneuert, bis die vollständige Wiederherstellung schließlich am 25. November 1949 mit einer bescheidenen Hebefeier abgeschlossen werden konnte. Fahnenweihe 1951
In der Generalversammlung am Dreikönigstag 1950 wurde die Anschaffung einer neuen Vereinsfahne besprochen. Nach einstimmiger Befürwortung beauftragte man auf Empfehlung des Hochwürdigen Herrn Pfarrer Huber bei der Taubstummenanstalt Michelfeld die Anfertigung der aus Erlösen verschiedener Veranstaltungen sowie aus Spendengeldern finanzierten Fahne. Ein Jahr später wurde die Auftragsarbeit fertiggestellt und geliefert.
Die Fahnenweihe fand am Sonntag, den 15. Juli 1951 unter der Schirmherrschaft von Landrat Leonhard Deininger statt. Die Fahne wurde unter dem Geleit der Fahnenmutter Lucie Beer, der Festjungfrauen Lotte Aukofer, Resi Beer, Liesl Bolz, Olga Hartl, Marille Plank, Maria Polleter, There Schönecker und Anna Seitz feierlich geweiht. Die Patenschaft hatte die Freiwillige Feuerwehr Etterzhausen übernommen. Am Festzug, bei dem die Kapelle Schlauderer und die Feuerwehrkapelle Pfatter spielten, nahmen 35 freiwillige Feuerwehren aus der näheren Umgebung teil. Die Festrede hielt Hauptlehrer Gottlieb Huber. Einrichtung eines LöschwasserweihersAm 22. Oktober 1958 brannte die Scheune des Anwesens Lorenz nieder. Noch ein Jahr später diskutierte man in der Jahreshauptversammlung heftig über den Brand. Da die vormals recht zahlreich vorhandenen Hausbrunnen als Löschwasserspender verfallen und längst durch eine Wasserleitung abgelöst worden waren, drängte sich der Gedanke zum Bau eines Löschwasserspeichers auf. Bürgermeister Wolfgang Dorfner stellte den Bau eines Feuerlöschweihers in Aussicht und kündigte den Wehrmännern ferner die Beschaffung einer Motorspritze an. Gleichzeitig bot er ein ausgedientes Transformatorhäuschen als Schlauchtrockenturm an. Dem Bericht zur Jahreshauptversammlung vom 31. Januar 1960 zu Folge waren die Arbeiten am Löschwasserweiher bereits angelaufen.
Auf dem Dach des Schulhauses (heute Kindergarten in der Talstraße) wurde im Februar 1964 aus Staatsmitteln eine moderne Sirenenanlage installiert, wogegen zur Brandbekämpfung immer noch die mit Muskelkraft betriebene Saug-Druck-Spritze aus dem Jahr 1902 dienen musste. Wenngleich die Mitglieder mit großem persönlichem Einsatz zu Bränden ausrückten, machte sich dennoch Resignation über das Ausbleiben der Modernisierung und somit der nur verminderten Leistungsfähigkeit der eigenen Wehr breit. Die Nittendorfer Feuerwehrleute mussten 1963 wegen ihrer unzureichenden technischen Ausrüstung das Eintreffen der aus Regensburg herbei eilenden Berufsfeuerwehr abwarten, um einen Brand am Ortsrand zu löschen. Dennoch wollte man dem neuen Gerät vorbereitet gegenübertreten, weshalb für die bereits in Löschgruppen eingeteilte Mannschaft Maschinisten für die erwartete Motorspritze bestimmt wurden. Einführung einer Motorspritze
Endlich – 9½ Jahre nach der ersten Ankündigung – konnte die Motorspritze TS 8/8 Magirus am 31. Juli 1968 in Betrieb genommen werden. Die Pumpe war in einem einachsigem Anhänger untergebracht und konnte so mit einem Traktor oder anderem Zugfahrzeug schnell zu jeder Brandstelle gezogen werden. Die Wirksamkeit der Nittendorfer Feuerwehr hatte sich durch diese Neuausstattung ganz erheblich verbessert. Bau eines Feuerwehrgerätehauses und Beschaffung eines Feuerwehrfahrzeugs
Ende 1969 wurde das neue Gerätehaus mit Schlauchtrockenturm fertiggestellt. Hans Dirigl wurde am 4. Februar 1972 zum 1. Jugendvertreter der FF Nittendorf gewählt. In der gleichen Jahreshauptversammlung stellte der 2. Bürgermeister Josef Schilling die kostspielige Anschaffung eines Feuerwehrautos seitens der Gemeinde in Aussicht. Ein neues Kapitel des Nittendorfer Feuerlöschwesens begann, als die Gemeinde der freiwilligen Feuerwehr als Löschfahrzeug (TSF) einen Fort Transit übergab. Bereits am 29. Oktober 1972 wurden das Feuerlöschauto und das Feuerwehrgerätehaus geweiht und anschließend in einer vereinsinternen Feier begossen. Die Neuwahlen zu Beginn des Jahres 1978 ergaben folgende Vorstandschaft:
Im gleichen Jahr wurden erstmals eine Damenlöschgruppe und eine Seniorenlöschgruppe eingerichtet. 100-jähriges Gründungsfest mit Fahnenweihe und Kreisfeuerwehrfest 1980
Im März 1980 fand das Patenbitten bei der FF Etterzhausen satt. Eine stattliche Abordnung, bestehend aus der Vorstandschaft und dem Festausschuss, der Fahnenmutter Olga Schmid und den zahlreichen Festdamen machten sich auf den Weg zum Hof der Schlossgaststätte Etterzhausen. Das umfangreiche Festprogramm zum 100-jährigen Gründungsfest erstreckte sich über vier Tage. Den Auftakt stellten die Ehrungen verdienter Feuerwehrkameraden am Freitag, den 4. Juli 1980 durch Landrat Rupert Schmid und Kreisbrandrat Heinrich Ettl auf örtlicher und auf Landkreis-Ebene dar. Nach dem gelungenen Ehrenabend am Vortag stand der Samstag Nachmittag überwiegend im Zeichen des aktiven Teils der Feuerwehr. Nach Abschluss der Schauübungen der gemeindlichen Wehren wurde die Fahnenmutter Olga Schmid und die Festdamen, eine Abordnung aus dem österreichischen Langenwang (Langenwang wurde 1982 Partnergemeinde von Nittendorf) sowie unser Patenverein, die FF Etterzhausen eingeholt. Beim von Pfarrer Hans-Peter Heindl zelebrierten Gedenken an die verstorbenen Mitglieder des Vereins legte Vorstand Michael Beer am Kriegerdenkmal einen Kranz nieder. Den musikalischen Rahmen des Abends im Festzelt gestalteten die Jugendblaskapelle Deuerling und der Trachtenverein D'Naabtaler aus Etterzhausen.
Nachdem die ersten beiden Tage gut überstanden waren und uns auch Petrus gnädig gesinnt war, begann der eigentliche Festtag: Auf den Weckruf folgte die Einholung der Festdamen und der Fahnenmutter, der Patenfeuerwehr Etterzhausen und der FF Langenwang. Daran anschließend fand der feierliche Festgottesdienst unter dem Motto „In Gottes Namen allzeit selbstlos, treu und hilfsbereit” und die Überreichung der Erinnerungsbänder statt.
Böllerschüsse kündeten einen weiteren Höhepunkt, nämlich den Festzug der mehr als 110 Vereine und 8 Musikkapellen durch den festlich geschmückten Ort, an. Als besondere Attraktion wurde auch die alte Saug-Druck-Spritze aus dem Jahr 1902 im Festzug mitgeführt. Die Feuerwehrmänner Josef Dirigl, Jakob Klingshirn, Ludwig Eglmeier und Otto Rödl in ihren historischen Uniformen und Spitzhelmen boten darauf ein originelles Bild. Erst nach Mitternacht klang der Festtag auf der Festwiese aus. Der Heimatabend am Montag unter der Schirmherrschaft des 2. Bürgermeisters Herrn Heinz Zausinger wurde von den Graßl-Buam aus dem Bayerischen Wald und der Jodlerin Schweizer-Vroni gestaltet. Die Vereinsgeschichte wurde aus Aufzeichnungen der Schriftführer des Vereins sowie der Festschrift zum 125-jährigen Vereinsjubiläum von 2005 erstellt. Restexemplare der Festschrift sind noch vorrätig und können beim Vorstand erfragt werden. |
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