Einsatzerfahrung weitergegeben
Freiwillige Feuerwehr Hohenkemnath informierte sich am 8.2.2014 in Nittendorf
Nittendorf. Ihr neu beschaffter Verkehrsabsicherungsanhänger machte die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Hohenkemnath (Landkreis Amberg-Sulzbach) auf die Kameraden in Nittendorf aufmerksam. 10 Feuerwehrmänner aus Hohenkemnath besuchten darauf das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Nittendorf, um sich über die Verkehrsabsicherung in der Praxis zu informieren.
Den Gästen wurde erklärt, wie in Nittendorf im Alarmierungsfall das Sicherungsgerät einsatzbereit gemacht wird
Die Feuerwehr Hohenkamnath rückt regelmäßig zu Einsätzen auf der vor ihrer Haustür gelegenen A6 aus, um dort verunfallten Menschen zu helfen. Bislang fand dies unter sehr gefährlichen Bedingungen statt, denn lediglich ein kleines Einsatzfahrzeug war zur Warnung des Verkehrs verfügbar. Seit Februar steht nun ein Verkehrsabsicherungsanhänger bereit, welcher mit großer Warntafel und weithin sichtbaren Lichtsignalen den Verkehr auf der Autobahn frühzeitiger vor der Gefahrenstelle warnt.
Der Hohenkemnather Kommandant Christoph Staudte wollte keine Chance verpassen und seiner Mannschaft die bestmögliche Vorbereitung auf das künftige Arbeiten mit dem Verkehrsabsicherungsanhänger bieten. Daher recherchierte er im Internet und fand mit der Feuerwehr Nittendorf eine einsatztaktisch gleich aufgestellte Wehr. Auf seine Anfrage hin sagte ihm der stellvertretende Nittendorfer Kommandant Berthold Wegele selbstverständlich Unterstützung zu und organisierte ein Treffen.
Die Freiwillige Feuerwehr Nittendorf blickt auf 15 Jahre Erfahrung mit ihrem Verkehrsabsicherungsanhänger zurück
Seit 15 Jahren rücken die Nittendorfer bereits mit ihrem Sicherungsanhänger aus, vorwiegend zu Einsätzen auf der A3. Während an vorderster Front Einsatzkräfte helfen, retten und bergen, müssen die Helfer wiederum vor dem an der Unfallstelle ankommenden Verkehr geschützt werden. Ebendies leistet die Feuerwehr mit der Verkehrsabsicherung: Der Verkehr wird rechtzeitig und deutlich sichtbar vor der Gefahr gewarnt, die Fahrer können sich mit ihrer Fahrweise darauf einstellen. Des Weiteren sorgen Leitkegel dafür, dass der rollende Verkehr den Hilfskräften auf Abstand bleibt.
Bei dem Treffen berichteten die Gastgeber über das mittlerweile eingespielte Arbeiten mit den anderen Wehren vor Ort. Es sei dabei sehr wichtig, dass die zuerst eintreffenden Einsatzkräfte den korrekten Ort weitergeben, so dass das Aufstellen der Verkehrsabsicherung im notwendigen Abstand schnell erfolgen kann. Bis zu 1.000 m vor der Einsatzstelle beginnt die Vorwarnung, praktisch außer Sichtweite des Geschehens.
Die Gefahr ist auf der Autobahn allgegenwärtig. Daher dürfen nur voll ausgebildete Feuerwehrleute zu dortigen Einsätzen ausrücken. Es sei hart, so Kommandant Christian Dirigl, wenn beim Einsatzbefehl „Unfall auf Autobahn” hoch motivierte aber zu junge Feuerwehranwärter am Gerätehaus zurückbleiben müssen. Die Gäste aus Hohenkemnath bestätigten dies, leben sie doch ebenfalls diese Sorgfalt. Sie berichteten zudem, dass bei ihren Einsätzen auf der Autobahn immer Verkehrsbeobachter abgestellt seien, um Kameraden vor zu spät reagierenden Verkehrsteilnehmern zu warnen. Bislang kam weder bei den Hohenkemnathern noch den Nittendorfern ein Kamerad bei einem Autobahneinsatz zu Schaden.
Im weiteren Gespräch diskutierten die Feuerwehrkameraden die bestmögliche Ausrichtung des Anhängers, um den Verkehrsteilnehmern eine ideale Wahrnehmung zu ermöglichen. Abschließend kamen noch rechtliche Hintergründe beim Einsatz zur Sprache.
Veröffentlicht in
- Mittelbayerische Zeitung, 13. Februar 2014
- Mitteilungsblatt Nittendorf und Umgebung, Nr. 1/2/14
- Bürgerzeit Labertal-Hemauer Zeitung, Ausgabe 2/2014
- Amtliches Mitteilungsblatt Markt Nittendorf, Ausgabe 03/2014
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